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Dieser Urlaub fühlt sich im Moment wenig nach Erholung an, denn die heutige Tour sollte um Mitternacht Eingang Eingang starten und bis 9 Uhr morgens gehen.

Durch die fast leeren Straßen Banyuwangis

Der Fahrer war pünktlich um fünf Minuten nach Mitternacht vor dem Hotel und die Fahrt könnte losgehen. Auf dem Weg zum Ijen holten wir noch zwei weitere Einheimische aus einem anderen Hotel, Brennender SchwefelBrennender Schwefelwelche die Tour auch gebucht haben.
Immer wieder faszinierend, dass auf den Straßen so wenig Unfälle sind, teils sind die Überholmanöver schon echt nicht ohne, aber jetzt in der Nacht ist das noch eine Potenz heftiger, denn nicht alle Fahrzeuge haben funktionierendes Licht und die unbeleuchteten Roller gehen schnell im Gegenlicht der Anderen unter.
Ich war dann wirklich froh als wir den Dunstkreis von Banyuwangi verlassen konnten und auf der Straße alleine waren. Je höher wir allerdings kamen, desto nebliger wurde es und weil der Nebel schließlich so dicht war, schaltete der Fahrer das Fernlicht ein um besser sehen zu können. Ich dachte bei mir, wenigstens kann sich ein Entgegenkommender schnell in den Graben werfen, uns sieht er ja zeitig :)).

Der Aufstieg

Aus der Nähe betrachtet Aus der Nähe betrachtet Nach einer knappen Stunde Fahrt, übergab uns der Fahrer wohlbehalten an unseren Tourguide für die nächsten Stunden. TouristenplattformTouristenplattformDieser versorgte uns gleich mal mit Stirnlampe und Gasmasken, erklärte uns die Gruppe, vier Jungs, vier Mädels mit kurzen Beinen. Wir sollten daher mit unseren langen Beinen langsam laufen, so dass die Gruppe zusammen bleibt.
Nach 20 Minuten Pause ging’s dann endlich los in die Dunkelheit, ausgeleuchtet von unzähligen Stirnlampen der anderen Touristen, welche sich nach und nach eingefunden haben.
Wie uns geheißen, liefen wir langsam los und schon 20 Minuten später war unsere Gruppe weit hinter uns und wir machten die ersten fünf Minuten Pause. Bis wir oben waren, hatten wir von den zweieinhalb Stunden 50 Minuten Pause gemacht. In dieser Zeit konnten wir einige Kuriositäten beobachten. Auf dem Weg nach oben, gab es jede Menge Leute mit umgebauten Handwagen, wo die auf die Ladefäche einfach ein Sitz gebaut wurde, und wo sich die Leute für 100k Rupien die halbe Stunde, nach oben schieben lassen SchwefelabbauSchwefelabbaukonnten, was auch tatsächlich einige nutzen. Einer hinten, welcher den Karren steuerte, und zwei vorne, welche mit Seilen den Karren zogen.
Oben am Kraterrand angekommen, war ich ziemlich frustriert darüber und mit Blick auf die Uhr und dem nahenden Sonnenaufgang sind wir ohne weiter auf die Gruppe zum Kratersee abgestiegen.
Verlaufen konnte man sich eh nicht, zum Anderen wollten wir noch bei Dunkelheit den blau brennenden Schwefel sehen.
Das dort Schwefel austreten musste roch man oben am Rand schon deutlich und einige legten schon fast panisch die Abtransport Abtransport Masken an. Der Weg nach unten in den Krater war echt anspruchsvoll, alle Achtung den Minenarbeiter, welche per Hand und in Flipflops oder Gummistiefel die schweren Körbe mit Schwefelblöcken nach oben trugen.
Auf halben Weg nach unten, stand einer dieser Körbe, bestehend aus zwei Körben, welche über eine Bambusstange miteinander verbunden waren, und ich konnte natürlich nicht anders und wollte ihn an heben. Nur das das Gebilde rührte sich kein Millimeter. Erst dachte ich, das hat man für die Touristen dort eingestellt, und dass keine Schabernack trieb, das am Boden festgeschraubt. Irrtum, aus der Dunkelheit kam ein Minenarbeiter kaum größer als ich, lachte und sagte 80kg, bückte sich und hob das Ding hoch, als war es nichts und balancierte damit langsam aber beständig den Berg hoch.

Blue Fire, Schwefelrauch und wie ich fast Hops ging

Unten Ich mit MaskeIch mit Maskeam See angekommen, am Himmel setzte schon langsam die Dämmerung ein, bot sich ein gigantisches Schauspiel des blau brennenden Schwefels und dichten Dampschwaden, welcher aus Röhren drückte. Flüssiger und überhitzter Schwefel, welcher am Berg austrat, hatte sich entzündet und die schwarze und brennende Masse lief gemütlich den Berg herunter bis er zischend im Kratersee ankam. Ich hatte so etwas schönes noch nicht gesehen. Den brennenden Schwefel konnten wir Touristen von einer kleinen Insel aus 3 Meter Entfernung sehen, dazwischen war der saure Kratersee (lt. Google 0,4-0.7 pH).
Neben den brennenden Schwefel NebenschauplatzNebenschauplatzwar ein kleines Plateau welches man über ein paar Steine balancierend erreichen konnte.
Kurz überlegt und Risiko abgeschätzt, der Wind blies über das Plateau den Dampf und die Hitze weg, die Gasmaske angelegt und schon stand ich 20cm weg von der zähflüssig brennenden Masse und konnte nun wirklich gute Fotos machen. Nur eines hatte ich nicht bedacht.

Der Wind

Dieser drehte dann leider um 180 Grad und plötzlich war ich von Dampf und Hitze eingeschlossen, sofort brannten die Augen wie Feuer, der erste Atemzug brannte fast genauso schlimm ich Von der Natur gezeichnetVon der Natur gezeichnetmusste husten, verzog das Gesicht, die Maske wurde undicht und ich bekam die volle Ladung Schwefeldampf in die Lungen. Ich wurde panisch, ich sah nichts, wusste nicht wohin, und warf mich auf den Boden, ein paar Atemzüge konnte ich nehmen, ehe der Wind den Dampf nach unter trieb. Es reichte aber noch um mich zu orientieren und ich rannte los, nur leider war dort wo ich gestartet bin auch noch alles voller Dampf. Also ging ich auch dort zu Boden, wo die Luft nicht optimal, aber zumindest halbwegs zum Atmen war. Plötzlich stand der Guide neben mir und fragte ob alles ok sei und als er mir ins Gesicht sah, grinste er. Mit brennenden Lungen zeigte ich ihm meine Ausbeute an Fotos und Videos, musste aber leider feststellen, dass die Videos nichts geworden sind. Verdammt, naja wer mich kennt...., nach einer kurzen Pause huschte ich nochmal mit verbesserter Technik an die Stelle, hörte zum Atem auf und schloss die Augen, wenn der Wind drehte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen :))

Die Sonne geht auf

Als ich dann wieder zurück war und ich Andreas sah, brauchte er auch nichts sagen, der vorwurfsvolle Blick über den KraterBlick über den KraterBlick sagte mir, dass er meinen Kampf mit den Naturgewalten beobachtet hatte. Aus sicherer Entfernung hatte ich noch Fotos der Schwefelarbeiter gemacht, welche im Kratersee an den Dampfauslässen standen und den Schwefel mit Eisenstangen abschlugen und völlig unbeeindruckt von Wasser und Dampf stoisch die Blöcke an Land trugen. Mit der Sonne waren dann auch die blauen Flammen verschwunden und die Minenarbeiter versuchten die unsichtbare Gefahr immer wieder durch nassspritzen der zähflüssigen Masse diese zu löschen um gefahrlos in der Nähe arbeiten zu können.
Der Guide drängte zum langsamen Aufbruch und wir setzten zum Rückzug an. Nachdem aber unsere Mädels nun zu einer Fotosession ansetzten, verschwand ich zu einem versteckten Nebenschauplatz, wo ebenfalls dichter Dampf aus Röhren austrat und dort ebenfalls Minenarbeiter den Schwefel abschlug. Hier konnte man genau beobachten, die aus den Röhren, die rot-Orange Flüssigkeit aus den Röhren lief und mit erkalten immer zähflüssiger wurde und nachdem Erstarren knall gelb wurde. Die Arbeiter waren sehr kommunikativ als ich um die Ecke bog und ein freundliches „good morning guys“ in die Runde warf.

Mining Dave

Schnell hatte ich auch eine Eisenstange in die Hand gedrückt bekommen, und ich brach zwei größer Klumpen neben den Aufsteigender NebelAufsteigender NebelRöhren ab, griff sie mir und war überrascht wie hart, schwer und kühl die schon waren und lege diese in jeweils einen Korb. Ich war fasziniert von dem Rauch und der Atmosphäre, das ich gar nicht mitbekam, das die fünf Minenarbeiter ihre Arbeit eingestellt hatten und mich dabei beobachtet hatten wie ich etwas unbeholfen, immer den Dampfschwaden ausweichend, die Schwefelbrocken zu den Körben trug.
Das Lachen ebbte kurz ab als ich versuchte die halbvollen Körbe zu schultern diese auch wenige Meter tragen konnte. Leider schnitt sich das Bambusrohr so ungünstig in meine Schulter, dass ich die Schmerzen nicht ertragen konnte und das Gebilde zurück zu Boden stellen musste. Vielleicht mit einer anderen Technik, aber fraglich, ob ich die 30-40 Kilo je über den steilen Anstieg bekommen hätte oder es hätte machen dürfen.
Jungs alle Achtung was ihr hier macht... TouristenkarrenTouristenkarren

Rückweg

Zum Abschluss konnten wir uns noch eine Stunde am Kraterrand aufhalten und konnten den wirklich schönen Ausblick auf die Intensiven Farbtöne der Kraterwände, des Sees und der schroffen Formen auf den Vulkan herum genießen ehe wir den Abstieg zurück zum Parkplatz angingen.
Auf dem Rückweg hatten wir dann nicht mehr auf die Gruppe gewartet und sind gemächlich im eignen Tempo zurück zum Parkplatz gelaufen, konnten den durch die Bäume aufsteigenden Nebel betrachten und als wir unten waren noch ein Teller mit frittierten Bananen genießen, welche uns unser Fahrer auf den Tisch gestellt hatte, bis nach 45 Minuten auch der Rest der Truppe ebenfalls angekommen war.

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