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Ich kann nun offiziell vermelden, wir haben es getan. Wir haben es endlich auf die Kette bekommen und Durijan gegessen.
Nachdem wir aus dem Hotel ausgecheckt und in der Lobby auf den Bus gewartet hatten, war die Schwiegermutter der Hotelbesitzerin damit beschäftigt aus einem Karton Durijans zu begutachten. Irgendwann stand ich auf und ging zu ihr Durjianrüber, griff mir eine Durijan aus dem Karton und roch auch dran. Der Geruch war fremdartig aber nicht übermäßig unangenehm. So eine Mischung aus fruchtig käsigem Geruch, ich weiß gar nicht was alle immer haben, so übel haben sie wirklich nicht gerochen. Die Schuhe von Andreas riechen da deutlich furchteinflössender, mal so nebenbei erwähnt.
Das gesteigerte Interesse an den Früchten rief die Besitzerin auf den Plan, die da meinte, wenn ich das nicht schlimm finde , solle ich mal in den Kühlschrank in der Lobby riechen.
Gesagt getan, aber auch das fand ich jetzt auch nicht so dramatisch. Die Besitzerin zog mit einem süffisanten Lachen einen Teller mit geschälten Durijans unter die Nase. Auch das war jetzt nich schlimm, roch wie Käse, ich liebe Käse. Provozierend schwenkte sie den Teller, sagte aber nichts. Mutig geworden, fragte ich ob ich mal probieren könnte, sie nickte. Ich drückte etwas von der matschigen Frucht ab, ihr Blick mehr als boshaft, machte mich vorsichtig. Ich stockte kurz, sie grinste fies und stopfte mir das Stückchen rein. Das schlimmste daran war nicht der Geschmack, sondern die Haptik des Fruchtfleisches im Mund, dieses konsistenzlos Matschige war übel, der Geschmack eine Kombination aus Mango, Käse und dunkler Knorrsauce. Irgendwann meinte sie, ich solle ein größeres Stück essen. Ich tat es.
Im Hintergrund war die Schwiegermutter entzückt, denn laut Übersetzung hätte sie noch nie in ihrem Leben einen Europäer gesehen, der Durijan isst.Durjian geschält
Einzig die Finger haben widerlich gerochen und selbst mit Seife hat man den Geruch nicht wegbekommen.
Der Bus nach Phnom Penh war leer, umso besser so ging die ereignislose Fahrt in die Hauptstadt mit 3 Personen im elfsitzigen Bus los. Nach guten drei Stunden waren wir im dichten Verkehr der Hauptstadt und wenig später auch am Ziel angekommen. Wie überall das gleiche Spiel, kaum war die Türe zum Bus offen hing schon eine Traube an Taxifahrer da und boten ihre Dienste feil. 5$ riefen alle durcheinander ohne das Ziel zu kennen. Nachdem das Ziel bekannt war und wir nicht auf die 5$ eingingen, sank der Preis auf 3. Wir schnappten unser Gepäck und bogen erstmal um die Ecke und angelten uns das erste TukTuk. Der verlangte erstmal 3 und willigte auch bei 2 ein. Deal.
Nachdem erfolgreichen CheckIn sind wir erstmal auf einen Nachtmarkt und haben uns mit lecker BBQ Spießchen und Fruchtshakes eingedeckt. Alles super lecker und pappsatt ging’s zurück ins Hotel.
Die Nacht war für mich nicht wirklich erholsam, denn Andreas kam seid 3 Uhr nicht mehr von der Keramik. Irgendwas hat ihm nicht bekommen. Da wir uns aber alles an Abendessen geteilt hatten, war es nicht wirklich nachvollziehbar was ihn da so aus der Bahn geworfen hatte. Nach zwei Tagen ging’s dem armen Kerl dann wieder besser, so das er wieder anfangen konnte feste Nahrung zu essen statt Cola :-).Eingangsbereich
Da ich aus Gründen der Gewichtseinsparung komplett auf das Rasieren verzichten wollte, began mich der Bart nun doch zu nerven. Somit suchte ich einen Frisör auf, welche diese Dienstleistung auch erbrachte. Da Andreas auch so seine Mühe beim Nassrasieren zu haben scheint, ein mit Arbeiter der Rezeption in Siem Reap fragte Andreas mal nach einer Rasur, ob er in eine Schlägerei verwickelt worden war, fand er die Idee sich rasieren zu lassen glaube ich auch ganz gut.
Der Frisör war gefunden, 3$ sollte eine Rasur kosten, ich machte ihn drauf aufmerksam, dass auf den Preisschild hinter ihm, die Rasur nur zwei Dollar kostete. Na dann für zwei Dollar. Wir nahmen beide Platz, Andreas auf der rechten Seite ich auf der linken Seite des Ladens. Der Frisör bearbeitete Andreas, ein Mitarbeiter mich.
Nachdem bei mir die Rasur beendet war, wollte der Mitarbeiter mir noch irgendwas andrehen, aber sein Englisch war quasi nicht vorhanden, dass ich nicht wusste was er meinte, so verneinte ich alles. Ich war entlassen.
Als ich zu Andreas ging, lag der immer noch im Stuhl, der Frisör entfernte mit einem Faden sämtliche Haare an den Ohren.SyncronSurfing Im Gesicht hatte er irgendeine grüne Soße. Der Frisör schaute mich etwas komisch an, als ich schon fertig war und eine kurze Unterhaltung auf kambodschanisch erfolgte mit dem Mitarbeiter. Daraufhin versuchte er mir auch so eine Gesichtsmaske aufzuschwatzen, was ich erst ablehnte. Nachdem dritten Versuch war ich verunsichert ob das nicht zur Rasur dazu gehört. Also willigte ich ein.
Die Peelingmaske war erfrischend, nur der Apparat welcher feuchtwarme Luft auf mein Gesicht blies, war etwas unangenehm. Nachdem die Peelingmaske abgewaschen war, bemerkte ich, das Andreas nicht mehr im Stuhl saß. Lange konnte ich mir meinte Gedanken machen wo der jetzt abgeblieben war, da der Frisör mir schon eine Feuchtigkeitsmaske ins Gesicht klebte. Dann ging eine Tür zu einem Nebenraum auf und Andreas kam heraus, ebenfalls mit einer Feuchtigkeitsmaske aufgeklebt und meinte jetzt freue dich auf eine Ohrreinigung.
Ich wurde ebenfalls in den dunkeln Nebenraum bugsiert, wo ich auf einer Liege Platz nehmen musste. Eine Mitarbeiterin Caien Kaienfing an Metallgegenstände neben meinem rechten Ohr zu platzieren und eine Lampe wurde eingeschalten. In einer Reportage aus Asien hatte ich das mal gesehen, dass mit Pinzetten und Stübchen der Gehörgang gereinigt wurde. Ich hatte noch in Erinnerung, dass der Reporter ins sorge war, weil der Ohrreiniger so tief ins Ohr ging. Das gleiche passierte hier auch. Unangenehm war es nicht, aber ich dachte mir immer wieder, wenn die gute jetzt Niesen muss, ist alles vorbei. Beim rechten Ohr war auch alles gut, beim Linken schniefte sie immer wieder und bekam dann eine Niesattacke. Aber letztendlich ging alles gut und ich hatte saubere Ohren.
Nachdem die Masken entfernt, der Bart rasiert und ich noch für drei Dollar die Haare geschnitten bekam wollten wir bezahlen. Also fragte ich nachdem Preis. Erstmal kam keine Antwort, auch die zweite Frage blieb ohne Antwort, stattdessen kambodschanisches Palaver. Das gefiel mir nicht, das gefiel mir ganz und gar nicht. 29$ für Andreas und 31$ für mich.
Andreas war blaß im Gesicht, ich hatte auch die Fasson verloren, wenn auch nur kurz. Ich starte eine Diskussion mit Andreas zur Ablenkung, der Arme war mit den Nerven runter. Während der der Diskussion nestelte ich im Geldbeutel und suchte Geld. Dann drehte ich Abendessenmich zum Frisör hin verwickelte in ein Gespräch, bei dem ich mich echauffiert gab. Danach wedelte ich mit 25$ gut sichtbar vor seiner Nase rum und meinte das könne er haben, mehr gibt’s nicht. Zu Andreas sagte ich er sollte die Socken scharf machen.
Ich legte das Geld exakt übereinander auf die Theke und ging zu Türe. Der Frisör warf ein Handtuch auf das Geld, wurde unverschämt und meinte das sei nicht der gewünschte Betrag, er müsse auch leben, ein Amerikaner würde das auch bezahlt. Also müssen wir das auch. Ich wollte nur noch aus dem Laden aber Andreas war in der Tür gestanden und ließ seine HeimatgefühleDiskussionsturbine warm laufen, ich zischte hinter im er solle die Socken scharf machen und raus gehen. Er reagierte nicht, ich verschärfte mein Ton, keine Reaktion. Hinter uns kambodschanischer Palaver. Dann schob ich mit Gewalt Andreas zur Tür und fauchte das er jetzt zugehen sollte.
Was war passiert. Logischerweise habe ich nicht die 25$ auf die Theke gelegt, sondern habe vom Stapel wieder eine 10$ Note runtergenommen, diesen Stapel schön übereinander gelegt. Da der Mitarbeiter aber hinter mir stand, wusste ich nicht, ob er das Einknüllen der Geldnote in die Faust bemerkt hatte. Ich wollte aber aus dem Laden sein bevor der Betrug aufgefallen wäre.
Andreas war fassungslos von meiner kaltblütigen Art, als ich ihm erzählte was ich gemacht hatte. Tja hat mal ein Tourist den Spieß umgedreht.
Frisch rasiert und dank der Masken Palastgebäudeum Jahre verjüngt, hatten wir uns am Nachmittag noch den königlichen Palast in Phnom Penh angeschaut. Dafür mussten wir 10$ pro Person abdrücken, was aber im Endeffekt zu teuer war, für was es dann zu sehen gab. Neben gepflegten Grünanlagen, gab es dort mehrere Gebäude mit schönen Dächern. Die ganze Anlage wirkte auf mich etwa steril, Sehenswert war nur der Thronsaal und die silber Pagode ( beides Fotografierverbot) wo der Fußboden aus Silberkacheln bestand, aber durch Um Jahre verjüngtTeppiche geschützt, jede Menge Buddha Statuen, wo von eine aus 90 Kilo Gold bestand und mit diversen hochkarätigen Edelsteinen besetzt war. Wie den Thronsaal wollte ich auch diese Silberpagode fotografieren. Das war ein Schockmoment, denn als ich heimlich den Auslöser meiner Spiegelreflexkamera drückte, hörte ich nur noch das Ausklappen des Blitzes und im nächsten Augenblick erhellte ein greller Blitz die ganze Pagode. Argh. Schnell wieder Objektivekappe drauf und weg. Andreas rollte mit den Augen, aber gestört hat’s keinen, denn keiner der Wärter hatte reagiert.