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Zug nach GemasDie letzten Tage gammelten wir nur herum, hatten die Insel genossen, waren Schnorcheln, waren im badewannenwarmen Meer baden und haben die Ruhe beim Nixtuen genossen.
Um unseren ökologischen Fußabdruck etwas Entspannung zu geben, hatten wir beschlossen nicht mit dem Flugzeug an die malaysische Ostküste zu fliegen, sondern den Zug zu nehmen, genauer genommen einen Wagen der ‚sleeper class‘. Das spart nicht nur jede Menge CO2, sondern schont auch noch die Urlaubskasse, da die Hotelpreise ab jetzt richtig abgezogen haben und ihr höchstes Niveau in Singapore finden werden.
Leider bietet die malaysische Eisenbahn keinen durchgehenden Zug an die Ostküste nach Wakaf Bharu, sondern müssen einmal umsteigen. Von Kuala Lumpur geht’s daher mit einem Gefrierschrank auf Schienen Richtung in zwei Stunden Sleeper ClassRichtung Gemas , um dort nach dreieinhalb Stunden mit dem Schlafwagen weiter nach Wakaf Bharu zu kommen. Von dort würde uns ein Taxi eine Stunde zum Hafen fahren um von dort mit dem Schiff übersetzen zu können.
Warum immer alles so derart herunter gekühlt werden muss, bleibt uns weiterhin unverständlich und so waren wir froh, als wir in Gemas angekommen waren. Leider mussten wir dann in Gemas gute dreieinhalb Stunden auf den Anschlusszug warten. Die Wartehalle war nicht klimatisiert, dafür waren die Fenster offen. Die Müllcontainer, welche unter dem Fenster aufgestellt waren, verbreiten einen süßlich Geruch der durch die geöffneten Fenstern in die Halle zog. Unterstützt wurde das noch durch die Stationären Ventilatoren, welche die schwülwarme Luft umwälzten.Andreas in der Koje
In Kuala Lumpur Sentral hatte ich noch im SevenEleven Sandwiches gekauft und in einem anderen Supermarkt Snickers, Mars und Pringles als Nachtisch. Die dreieinhalb Stunden zogen sich wie Kaugummi und ich fluchte innerlich über diese brilliante Idee mit dem Zug. Die Sandwiches waren auch schnell gegessen, diverse Spiele am Handy verkürzten die Zeit auch nur wenig, aber irgendwann wurde es dann doch 23:30 und wir wurden aufgefordert uns auf dem Bahnsteig einzufinden.
Als der Zug kam standen wir fast richtig am Bahnsteig vor dem Wagen Nummer 7 und die Schlafkojen waren schnell bezogen. War ganz gemütlich, die Kojen Vl etwas kurz für Europäer, waren doch eher asiatische Abmessungen und die Klimaanlage war human eingestellt.
Überraschender Weise sind wir doch recht zügig eingeschlafen, aber leider auch gegen 7 Uhr wieder wach geworden, aber die Zeit bis 11 verging einigermaßen schnell.
Die Ankunft in Wakaf Bharu war heiß und noch schwüler als in Kuala Lumpur. Bei Ankunft waren schon jede Menge Taxifahrer zur Stelle welche für 100 Ringit fahren wollten. Im Januar noch waren die Preise bei 70 Ringit laut Internet gewesen. Der extremen Hitze und dem schweren Gepäck leid geworden, wollte ich nicht Groß verhandeln, uns so war der Discount nur 10 Ringit. Perhentian Island FlowersDie Fahrt war unspektakulär und nach fast 80 Minuten sind wir dann in Kuala Besut angekommen, von wo wir aus die Fähre nehmen konnten.
Der Taxifahrer war so nett und hat uns direkt vor die Fähragentur gefahren, wir wir dann erstmal zwei Roundtrip Tickets für ingesamt 140 Ringit für eine Fähre erstehen konnten, welche in wenigen Minuten abfahren sollte. Also brachte man uns zügig Richtung Anlegestelle wo wir die einzigen waren und gleich nochmal um 60 Ringit Inselsteuer erleichtert wurden. Hinter einem mit Eisenstangen gesicherten Käfig saß ein Polizist, welcher uns das Geld abnahm und zwei Tickets in die Hand drückte. Sorgfältig hatte ich Wechselgeld und Tickets im Geldbeutel verstaut und drehte mich um und stand vor dem nächsten Polizisten, welcher die zwei Tickets wieder sehen wollte. Also kramte ich genervt die Tickets wieder raus und zeigte sie und steckte sie wieder weg. Einen ganzen Meter weiter, war wieder ein Polizist, der das Strand auf PerhentianTicket wieder sehen wollte, worauf ich, dank der Hitze mir lief das Wasser buchstäblich zu den Schuhen unten wieder heraus, fast ausgerastet wäre. Mit stoischer Gleichgültigkeit überprüfte er das Ticket auf Richtigkeit, entwertete es und lies uns passieren.
Wir mussten noch kurz warten, bis ein kleines Speedboot mit 10 Sitzplätzen zur Verfügung stand und zusammen mit zwei Indern hatten wir die Küste verlassen. Die zwei riesigen Außenbordmotoren beschleunigten das Boot auf der windgepeitschten See ganz ordentlich, aber der Fahrer musste wieder abbremsen als uns eine Windböe abheben und äußerst unsanft aufsetzen lies. Das ging mir fürchterlich auf die Bandscheiben und mir fehlten die ersten Augenblick die Luft. Er fuhr zwar langsamer aber immer wieder setzte das kleine Boot recht unsanft auf und ich war recht froh als wir nach 40 Minuten in den Windschatten der ersten Insel eintauchten und das Meer merklich ruhiger wurde.
Nach einem kurzen Fußmarsch vom Anlegesteg zum Hotel, welcher gereicht hatte um wieder klatschnass zu werden, saßen wir in der heißen Lobby des Hotel, wo man von unserer Ankunft erstmal nix wusste. Wir wurden auf ein Sofa beordert, bis die Angelegenheit mit der Buchhaltung geklärtSonnenuntergang auf Perhentian wurde. Da saßen wir nun, tropfend vor Schweiß bis nach 10 Minuten einer auf die Idee kam, und zwei brühwarme Halbliterflaschen mit Wasser hinzustellen. Nach 20 Minuten konnten wir ins Zimmer, aber vom Hocker hat es uns nicht gerissen und wir waren froh das wir erstmal nur für eine Nacht gebucht hatten.
Da das Cocohut weder vom Ambiente noch von der Dienstleistung unseren Ansprüchen genügte, sind wir am nächsten Tag in ein Hotel eins weiter umgezogen, aber nicht ohne beim CheckOut auf die Frage ‚Ob wir zum Festland oder in ein anderes Hotel gingen‘ mit ‚wir gehen in ein besseres Hotel genau neben an‘ zu antworten. Die Antwort hat tatsächlich keinen interessiert, keine Nachfrage womit wir unzufrieden waren. Im Tuna Bay Ressort herrschte ein anderer Wind, alles war ordentlich, die Mitarbeiter alle samt aufmerksam und die Zimmer zwar auch einfach aber, wie ich fand, wohnlicher. Hier konnten wir die nächsten drei Tage gut aushalten.