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Coimbatore Junction war jetzt von aussen nicht unbedingt als Bahnhof zu erkennen, auf Grund seiner Betonbauweise erinnerte es einem eher an ein altes Fabrikgebäude. Hätten wir nicht aus dem Taxi die Gleise gesehen, hätte man gut auch dran vorbei fahren können.
Wir sind dann mal zur grössten Öffnung gelaufen, in der Hoffnung den Eingang zu erwischen und standen in einer grösseren Halle mit am Ende drei Schalter. Diese sahen verlassen aus, aber nachdem zwei Männer drin sassen, sind wir hingelaufen. Sofort sprang einer der Männer auf, begrüsste uns und ist zu uns in die Halle gekommen. Wir erklärten ihm, das wir heute noch nach Kochi oder Ernakulam müssten. Der Mann zückte sofort sein Handy und tippte ein paar Nummern bis sich auf einer der Nummern jemanden meldete. Nach einem kurzen Informationsaustausch nannte uns der Herr einen Zug um 20 Uhr. Als er uns den Weg zum Ticketschalter erklärte klingelte sein Telefon und erklärte uns, es gäbe noch einen Zug der nach Ernakulam direkt ginge, der aber schon in 15 Minuten fährt. Schnell erklärte er uns den Weg zu den Verkaufsschalter fertig und wir rannten los. Im Rücken konnte ich noch hören wie der Mann uns eine gute Reise wünschte.
Wir hetzten durch einen langen Gang, von dem aus die Aufgänge zu Gleisen abging, bis zum Ende wo wir dann in der eigentlichen Schalterhalle standen. Vier Schalter waren auf und an jeder waren lange Schlangen. Innerlich sah den Zug schon vor meiner Nase abfahren. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, stellten wir uns an zwei Reihen an, meine war natürlich die langsamste. Wie immer halt. Als Andreas vorne angekommen war, wollte sich einer vordrängeln und der Verkäufer hatte ihn nicht beachtet und Andy erst das Ticket verkauft (80 Rupien für zweiter Klasse und 236 km), die Frage, wo der Zug abfahre wurde mit einer ausführlichen Beschreibung beantwortet. So sieht die Klimaanlage der dritten Klasse ausKlimaanlageBitte wo sind wir jetzt gelandet. Keine arschigen Leute mehr? Leider hatten wir keine Zeit mehr, denn der Verkäufer mahnte uns zur Eile. Wir rannten zurück in den Gang und beim Aufgang Platform 1 gleich wieder hoch. Oben angekommen war ich ausser Atem, da ich das Handgepäck von Andy auch noch geschleppt hatte. Nach kurzer Orientierung und Rückfrage an einen Reisenden stellte sich heraus das wir richtig waren, aber der Zug 20 Minuten später kommen wird.

Auf nach Kerala in der zweiten Klasse

Als der Zug ankam gabs genug Platz, wir hatten sogar eine ganzen Bereich für uns, weil sich keiner zu uns setzen wollte. Vl waren es die 24 Stunden ohne Dusche oder auch nur die Angst vor den Fremden. Ein indisches Mädel hat sich aber dann doch noch zu uns gesetzt.
Wer jetzt so so ein indisches zweiter Klasse Abteil ohne Aircondition noch nie gesehen hat, es gibt auf der einen Seite eine Sitzgruppe mit acht Leuten und auf der anderen Seite wo sich zwei gegenübersitzen. Die Fenster sind offen, bis auf die emergency Exits vergittert wie bei einem Gefängnis, die Einstiegstüren bleiben offen und es ist alles ziemlich dreckig, runtergekommen und die Toiletten stinken das ganze Abteil zu, wenn der Zug steht. An den Decken hängen in jeder Sitzgruppe drei Ventilatoren, welche Luft bewegen.Das war kein Gefangentransport sondern das offene AbteilfensterAbteilfenster
Ich muss aber sagen, da eigentlich ziemlich viel Platz ist, ist das Reisen überraschender Weise recht angenehm und da alles offen ist, verfliegt der Geruch der Toiletten recht schnell und der Fahrtwind macht die fehlende A/C, zumindest jetzt nach Sonnenuntergang, unnötig.
Die etwas mehr als drei Stunden, welche der Zug nach Ernakulam gebraucht hatte, nutzten wir dazu einen Schlafplatz zu suchen. Da aber das iPad sich geweigert hatte eine Internetverbindung aufzubauen und meinem Handy der Strom ausging, suchten wir uns im Reiseführer ein nettes drei Sterne Hotel aus der Rubrik obere/mittlere Preisklasse aus, welches unweit vom Bahnhof Ernakulam Junction zufinden war. Es wurde als sauberes Hotel mit 1a Duschen beschrieben. Die Realität sah mal wieder anders aus. Nach der Rikschafahrt, für die uns eine Frau eine Rupie gesponsert hatte, weil man am Bahnhof quasi ein prepaid Taxi ordern mussten, wir kein Kleingeld mehr hatten und der Verkäufer weniger Kooperativ war zu wechseln, sind wir im Hotel ankommen.

Der CheckIn

Dort war totales Chaos da gerade renoviert wurde, zumindest der Rezeptionsbereich. Hinterdem Desk standen drei Mitarbeiter indischer Abstammung, und die Frage von Andreas nach freien Zimmern musste erstmal ausgiebig untereinander diskutiert werden, mittlerer Weile waren sie übrigens schon zu viert. Es muss kein eindeutiges Ergebnis gewesen sein, denn der älteste bemühte dann doch den PC und konnte uns nach 15 Minuten mausklicken auch mitteilen das Zimmer frei sind.
Ich war müde, verschwitzt, alles klebte und diverse Stellen am Körper schmerzten noch vom Höllenritt und hatte somit keinen Nerv dieses Vorgehens. Wir hatten uns dann schnell auf ein standard Zimmer mit Klimaanlage geeinigt, für 2900 Rupien nicht grad günstig, aber ich wollte nur noch heiss Duschen.
Andreas füllte noch den Anmeldungsbogen aus und der Älteste wollte noch unsere Ausweise sehen. Wir gaben sie ihm, er gab sie an den nächsten weiter, der klappte sie auf und schaute die Visa an. Der fragte dann wo die Visa ausgestellt wurde, da mein Visum anders aussah, wie das von Andreas. Das eine in Bern, das andere in München, leider stand der Ausstellungsort nicht auf der Visa. München kannten sie wohl, aber mit Bern konnten sie nichts anfangen. Ich war im Begriff meinen alten Gedanken den Kollegen zu würgen in die Tat umzusetzen, als dann der Dritte hinter dem Desk zum Kopieren der Ausweise geschickt wurde. Beim eigentlichen Einchecken haben sie sich dann alle derartig dämlich angestellt, das ich die Geduld verlor und das maulen anfing.

Die Dusche

Irgendwann wurde der Bellboy gerufen der unser Gepäck auf die Zimmer bringen sollte, der hatte sich aber auch so unbeholfen angestellt, Andreas' Rucksack auf den Wagen zu legen, dass ich meinen lieber gleich selber genommen habe. Im Zimmer angekommen bin ich dann gleich unter die Dusche und yeah, dass die Dusche in alle Richtungen spritzte störte mich weniger, aber das KEIN warmes Wasser kam schon. War mir aber auch egal, ich wollte sauber werden. Andreas rief am Empfang an, und es kam sofort einer ins Zimmer und ohne zu klopfen ins Bad, ich konnte mir gerade noch ein Handtuch umwerfen :-).
Er lies dann erstmal 5 Minuten das Wasser laufen, auf die Idee war ich selbst ja noch nicht gekommen ( das war eben übrigens Ironie) um dann festzustellen, das es kein warmes Wasser gibt. Meinte dann er würde sich darum kümmern und verschwand wieder. Ich war der Auffassung das der nicht mehr kommt und setze mein Duschen fort. Ich hörte noch ein Klopfen an der Zimmertüre und schon stand der Kollege wieder im Badezimmer. Er teilte mir mit, das er ein neues Zimmer für uns hätte und wir sofort umziehen können, äh sollen. Mein Einwand, dass ich eingeseift war wurde mit dem Abstellen der Dusche beantwortet. Der hat doch tatsächlich mir die Dusche abgedreht.
Eingeseift, Nass und mit einem Handtuch um die Hüften, welche ich mir mittlerer Weile wieder umgelegt hatte, kann man schlecht Diskutieren und somit mussten wir unsere Sachen packen. So wie ich war glibberte ich über den gefliesten Flur laufen, was eingeseift total rutschig war. Wir wurden dann in ein anderes Zimmer verlegt, wo meiner Ansicht nach aber das Wasser auch nicht viel wärmer war, naja. Gut eingeweicht konnte ich dann das Duschen ohne weitere Störungen fortsetzen...
Dann noch was gefuttert in der Bar neben dem Hotel, danach ins Bett und sofort eingeschlafen.

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