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Am nächsten Morgen ging es nach einem kurzen Frühstück wieder los, 234 km nach Agra. Ghost CityAuf dem Weg nach Agra, machten wir noch halt bei Ghost City, ein weiteres Fort, welches ursprünglich ganz wo anders stand, weil die Wasservesorgung aber ungünstig war dann abgebaut, an einem neuen Standort wieder vollständig aufgebaut und danach, wegen Wassermangel, aufgeben wurde. Der Besuch war, dank der extremen Hitze, mal wieder eine Tortur und nachdem wir nass geschwitzt waren, sind wir zurück zu unserem Fahrer. Vorher kamen wir zum Glück an unmengen an eifrigen Händlern vorbei welche äusserst geschäftstüchtig waren und Wasser zu Wucherpreisen verkaufen wollen. Zuschlag bekam ein kleiner Inder, dessen Preise nicht ganz so überzogen waren und dazu äusserst freundlich war.Parlamentsgebäude in Ghost CityNach einer weiteren Stunde auf der Autobahn, kamen uns dann immer mehr Autos auf der gleichen Strassenseite entgegen. Kurze Zeit später war auch der Grund zu sehen, ein verunfallter LKW versperrte die Strasse und statt zu warten drehten die anderen auf der Autobahn einfach um und fuhren, wie wir dann auch, zur nächsten Ausfahrt um die Blockade zu umfahren. Die restliche Stunde sind wir weiter auf eine schlechten Hauptstrasse bis Agra gefahren.Hauptstrasse nach Agra
In Agra angekommen, wurden wir erstmal ins Hotel gebracht, was leider nicht mehr so schön wie in Jaipur war, aber für eine Nacht, kein Thema. Nach einer Stunde wollte uns der Fahrer wieder abholen um den Sonnenuntergang im Taj Mahal erleben zu können. Bis dahin hatten wir noch Zeit und gegenüber waren ein Laden mit goldenen Bögen, das McDonalds. Da wollten wir hin und noch einen leckeren Burger ziehen. Fast hypnotisch sind wir die 500 Meter auf die andere Strassenseite geschwebt und standen vor dem Eingang. Wir zelebrierten fast das durchschreiten des Eingangs, so gross war die Freude auf einen MacRib oder ähnliches. Taj Mahal in der MorgensonneDie Vorfreude hatte das Verdauungssystem auf Alarmbereitschaft geschalten, um gleich einen fetten Burger zu verdauen, so schauten wir ziemlich missmutig auf die doch recht übersichtliche Wandkarte und als ich an der Wand ein Messingschild mit der Aufschrift "This store sells no products made with beef and pork" sah, wurde mir fast schwindlig vor Enttäuschung. Ganz toll. Aus Frust haben wir dann Fischburger gefuttert und ich konnte den Verkäufer, welcher den Manager dazuziehen musste, dazu überreden, dass er mir ein Spezi macht. Grad lecker war's, und nach diesem opulenten Mahl, habe ich dieses auch standesgemäß mit einem riesen Bäuerchen beendet, mal wieder typisch für mich. Das ist wieder das schöne an Indien, denn der einzige dem der Burger aus der Hand gefallen und knallig rot angelaufen ist, war Andy. Die restlichen Leute haben noch nicht mal den Kopf gehoben.
Blick durch das EingangsportalPünktlich nach einer Stunde stand der Fahrer mit dem Guide für das Taj Mahal am Hotel und wir starteten unsere Tour mit voller Spannung auf das weltberühmte Bauwerk. Da das Taj Mahal ein doch, für Indien zumindest, recht hohes Sicherheitslevel hat, kann man nicht direkt mit dem Auto hinfahren, sondern muss die letzten 500 Meter entweder zu Fuss, mit dem Kamelwagen oder elektrischen Rickschas zurücklegen. Wir sind natürlich durch die brütende Hitze gelaufen. Auf dem Weg zum Eingang,Impressionen des Taj Mahal waren auch Unmengen an Gelegenheiten, wo Händler ihre Waren und Tourguides ihre Dienste anbieten konnten. Wir wurden vorher im Auto schon instruiert, dass wir keinem Antworten und uns nicht aufhalten lassen sollten. Einfach weiterlaufen war die Devise. Das hatte auch ganz gut geklappt.Am Westeingang vor dem Taj Mahal angekommen, wurden dann 750 Rupee pro Nase fällig, ca. 10 Euro. Das war bisher der teuerste Eintritt in Indien. Danach wurde das Handgepäck erst per Hand durchsucht und danach durchleuchtet, keine Ahnung warum gerade in der Reihenfolge, aber in Indien haben wir es aufgegeben etwas zu hinterfragen. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages über dem Taj Mahal
Auf dem Vorplatz zum Taj Mahal hat uns im Schatten eines Baumes der Tourguide erstmal was über die Entstehung und die Geschichte erzählt. Danach hatten wir Gelegenheit Bilder zu machen, bis wir dann durch das Hauptortal gegangen sind und das Taj Mahal in seiner vollen Pracht sehen konnten. Es sah prächtig aus, Absolute Symetrie des Taj Mahalaber irgendwie den Wow Effekt gabs bei mir jetzt nicht, vielleicht, hatte ich auch einfach zu hohe Erwartungen daran oder ich war auch nur einfach Platt von der Hitze.
Das komplette Anwesen des Taj Mahal ist absolut symmetrisch angelegt und so ist alles, aber wirklich alles auf einer Linie egal wohin man schaut. Schon irgendwie beeindruckend, was die Leute damals schon für Bauwerke zaubern konnten. Was mich
aber wirklich aus der Fassung brachte, war die Respektlosigkeit der Inder. Jetzt standen doch, für indische Verhältnisse übermässig viele Abfalleimer in der Anlage rum, aber der Inder schafft es nicht die zwei Meter zum nächsten Mülleimer zu laufen. Nein, einfach fallen lassen.
Am nächsten Morgen habe wir uns trotz der Hitze noch das Agra Fort angetan, aber bis auf den brillanten Ausblick auf das Taj Mahal kann man sich den Besuch eigentlich auch sparen. Wenn man aber wegen dem Ausblick zum Taj Mahal hin möchte, dann sollte man das möglichst vor Sonnenaufgang machen, da das Fort Richtung Osten ausgerichtet ist, hätte man einen guten, wenn auch nicht klaren Blick auf das Bauwerk mit Sonnenaufgang.
Ich möchte an die endlose Prozession der Seelen glauben, das was von nichts und niemanden zerstört werden kann, dass das was geboren wurde weiter lebt und nicht in der kalten Erde begraben werden kann, sondern nur darauf wartet auf Gottes Geheiß wiedergeboren zu werden, und zwar dort wo wir eines Tages im uralten Sternenlicht alle Ruhen werden.
In Memorial Papa, dessen Wunsch das Taj Mahal zu besuchen, nicht mehr erfüllt wurde.