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Gestern am wärmenden Feuer Windiger Talausganghatten wir uns noch mit einer Österreicherin fest gequatscht. Sie hatten wir schon bei der Mittagspause gestern gesehen und hatten uns noch für Ihren Eispickel und ihren Helm gewundert. Am Abend hatten wir dann erfahren, dass Sie den Lobuche Gletscher auf 6140 Meter bestiegen hatten, auch nicht schlecht.
Über die Nacht sind die Einstichstellen übelst angeschwollen, sehe nun aus als wäre ich ein Aussätziger. Dieses Vieh gestern, hat echt ganze Arbeit geleistet...
Nach einem kleinen Frühstück ging es dann gegen 9 Uhr los Richtung Kloster Tengboche. Nach knapp einer Stunde leichtem Aufstieg kamen wir an die Weggabelung, wo wir vor ein paar Tagen nach Tingboche abgebogen waren. Der Weg Richtung Somare war dann nichts mehr Bergidyllneues, nur mit dem Unterschied, dass inzwischen deutlich mehr Gruppen auf dem Weg zum Everest Base Camp waren.
Als wir kurz vor Tangboche gabelte sich dann der Weg, nach rechts Richtung Namche Bazar und links Richtung unserem heutigen Ziel, dem spirituellem Zentrum des Khumbu Gebiets, Kloster Tengboche.
Nachdem wir aber schon zwei Stunden unterwegs waren und das Ziel gemäß unserer Rechnung und nur noch eine knappe Stunde entfernt war, kehrten wir in Hermanns Backery ein, und gönnten uns ein Tässchen Milchtee, eine dänisch Apfel- und Schokorolle.
So frisch gestärkt lassen sich die letzten Meter leicht bewältigen.
Eine Stunde später und dem Ziel nicht wirklich näher, dafür ein Weg der immer steiler wurde, eine Sonne welche die Temperaturen auf dem windgeschützten Weg immer höher trieb und einem Rucksack der direkt proportional zur erstiegenen Höhe auch immer schwerer wurde, kamen uns Zweifel, ob wir nicht doch irgendwie falsch abgebogen waren.
Nach weiteren drei Stunden aber dann, waren wir endlich gegen drei Uhr angekommen und wir standen vor dem berühmten Kloster Tengboche.Steinmännchen
Wir haben uns dann erstmal ein sehr einfaches Zimmer in Tachis Lodge besorgt, was zusammen mit dem Himalayan Hotel genau gegen über des Klosters war. Unser Gepäck los geworden machten wir uns daran das Kloster Gelände zu erkunden, dabei fiel uns schnell auf, dass für ein Kloster mit solcher spirituellen Bedeutung es hier ziemlich dreckig und auch teils recht verfallen war. Bei einem Gebäude hätte man sich nach dem Erdbeben nicht mal mehr die Mühe gemacht es wieder aufzubauen, oder gar die Zimmer von persönlichem zu befreien. In der Eingang nach TengbocheKlosteranlage direkt sah es leider auch nicht besser aus und so nagte an jedem zweiten Mauerwerk irgendwie der Zahn der Zeit, die ebenfalls sorgsam ausgelegten Tretmienen der Klosterhunde verblieben auch an Ort und Stelle und werden vermutlich wie die Gebetsfahnen langsam vom Wind davon getragen.
Das Innere des Klosters, die Gebetshalle konnte man sich kostenfrei an schauen, war jetzt aber bis auf die reichen Wandgemälde der Neuzeit aber auch nicht wirklich spektakulär.Hängebrücke mit Tengboche im Hintergrund
Spätestens wenn man den Essensraum des Hotels gesehen hatte, weiß man, dass hier in Tengboche alles auf Massentourismus eingestellt ist, so teilten sich 20 Individualisten den Raum mit mindestens 5 Trekkinggruppen den Raum. Soviele Menschen auf einem Raum, haben wir seit dem Abflug in Kathmandu nicht mehr gesehen. Erstaunlicherweise war die Küche gut organisiert und das Abendessen kam in Form von zwei gut schmeckenden hash brownies recht zügig.