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Die heutige Teilstrecke sollte es in sich haben, Anfang über tiefmatschige Pfade, später durch mystische Wälder Sonnenaufgangum dann zum Schluss alleine in einer Lodge gemütlich um einen warmen Ofen den Abend ausklingen lassen zu können
Den gestrigen Abend hatten wir den mit zwei Amerikaner in gemütlicher Runde vor dem Ofen verbracht und uns Geschichten von vergangenen Reise erzählt und über zukünftige Reisen sinniert. Leider haben die lokalen Leute kein Gespür für SchlammpisteGemütlichkeit oder Energie sparen, denn immer wenn’s es halbwegs warm im zügigen Speiseraum war, kam wieder einer aus der Familie rein und hat die Tür offen stehen lassen, bei. Rausgehen aber nicht wieder geschlossen. Somit sind wir dann gegen 21 Uhr auf Zimmer und haben uns in die Schlafsäcke gerollt
Heute Morgen um 6:45 Uhr hat der Wecker dann eine etwas unruhige Nacht beendet. Es dauert immer ein wenig, bis man sich an das Schlafen im Schlafsack gewöhnt. Somit hat es ein wenig gedauert, bis man die richtige Schlafposition gefunden hatte und beim Umdrehen dran denken muss, dass man den Schlafsack mit drehen muss. Karawane Das Frühstück war, wie gestern bestellt, um 7 Uhr fertig. Es gab Bratkartoffeln mit Rührei, das einzige Gericht, welches für mein Empfinden das beste Energie-Preis Verhältnis hatte. Da die Preise an die reichen Touristen anpasst sind, sucht man sich am Besten das Gericht aus, welches die Meiste Energie zur Verfügung stellt. Das waren eben die Bratkartoffeln mit Ei für 450 Rupien, etwa 3,10€. Dazu gab es dann noch einen kleinen Pot mit Milchtee.Ofen mit Kamin und Fleisch
Die Sonne tauchte die ersten Berggipfel in helles Licht, als wir auf die heutige Etappe aufbrachen. Weg führte vorbei an einsamen Häuschen und verfallenen Ställen, über mehr oder weniger robuste Brücken auf die andere Seite des Tales wo der Weg unbarmherzig bergauf ging. Anfang freute ich mich über die entgegenkommenden Karawanen, denen man automatisch Platz gemachte hatte um nicht von den Tieren ins Tal gestoßen zu werden. Diese kleinen Pausen täten gut und man kam etwas zu Luft, wenig später, als der Pfad nur noch tiefen Matsch hatte und sich diese mit den Fäkalien der Tiere zu einem klebrig stickenden Brei entwickelte, verfluchte ich diese Tiere. Ein Fehltritt auf diesem steinigen Untergrund und der Tag wäre gelaufen.Besitzerin im uriger Atmosphäre
Nach einem nicht enden wollendem Aufstieg verbesserte sich nach einer Stunde der Straßenbelag zusehends und es kamen uns auch weniger Tiere entgegen, bis diese dann gegen Mittag ganz verschwanden.
Die Tierkarawanen und der Schlamm waren zwar weg, aber der Weg ging immer noch über unzählige Steinstufen unbarmherzig weiter hoch. Inzwischen konnte ich mich an die Spitze der Gruppe vorarbeiten und konnte neben Andreas auch den Sherpa hinter mir lassen. Anders wie bei Andreas, welche immer weiter zurück fiel , blieb mir der Sherpa allerdings dicht auf den Fersen.
An einer kleinen Hütte machten wir Pause und somit hatte auch Andreas die Möglichkeit aufzuschließen. Etwas farblos im Gesicht schnallte er seinen Rucksack ab und ging ins Innere der Hütte, wo die Zeit stehen geblieben war. Nur der Stromzähler im Eingangsbereich erinnerte noch das Jetzt, Horrorwald drinnen war vom offenen Ofen, welcher unter einem Kaminabzug stand, welchem die Besitzerin ihr Fleisch räucherte, alles in ein gesundes Schwarz gehüllt.
Die Besitzerin macht sich sofort daran den bestellten Tee und die Suppe zuzubereiten, welche beide sehr lecker waren.
Nach 45 Minuten Pause brachen wir auf um die nächsten drei Stunden weiter bergauf zu laufen, dieses Mal durch mystische Wälder, wo die Äste und deren Bäume so viel Moos angesetzt hatten, das dieser schon in langen Fetzen von den knorrigen Ästen hing. Wie gestern zog auch jetzt nach Mittag wieder der Himmel zu und Nebel zog durch die Bäume. Wenn jetzt noch einer maskiert mit einer laufenden Kettensäge aus dem Unterholz auf uns zu stürmt, wäre vermutlich Andreas froh, nicht weiter laufen zu müssen und der perfekte Horrorfilm perfekt.
Kurz bevor Beim Klamotten trockenwir das Örtchen Panggong erreichten, setzte heute auch wieder Nieselregen ein, nur heute etwas stärker und so liefen 66% der Gruppe etwas schneller, um halbwegs trocken das Ziel zu erreichen. Die 33%, welche namentlich nicht genannt werden wollte, wurde aber nicht dramatisch nass, den als wir ankamen war der Regen auch wieder fast vorbei. Glück gehabt Andreas :-).
Wie gestern schon zog ich es auch heute wieder vor, direkt nach der Anstrengungen kalt zu duschen, was was den großen Vorteil hat, das der Körper sofort versucht die Wärme im Körper zu behalten und einem dann danach nicht kalt ist.Allerdings war das heute auch egal, denn da wir die einzigsten Gäste in der Lodge waren, hatte der Besitzer vergessen, den Ofen anzuheizen und somit mussten wir unser Abend schneller essen, als die kälter das Essen wieder abkühlte.
Erst auf Nachfrage kam der Besitzer mit einer Schüssel Holz um die Ecke und wir konnte den Abend am warmen Ofen ausklingen lassen.