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Bartschwein Heute morgen ging es dann mit dem Bus zum Bako Nationalpark. Wetter war ja heute deutlich stabiler als gestern angesagt, somit auch kein Regen in Sicht.
Von der Touristen Information Bartschwein, David (v.l.n.r)hatten wir gestern, als wir auf dem Weg ins Hotel noch schnell ein Stopp eingelegt hatten, noch den Tipp bekommen, möglichst mit dem ersten Bus nach Bako zu fahren, denn vom Eingang des Nationalparks bis zum eigentlichen Dschungel, sollten uns Motorboote bringen, die pro Boot und Tag 200RM kosteten. Die Boote können bis zu 5 Personen transportieren, und je eher man im Park ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass man weitere Gäste findet, mit denen man das Boot teilen kann. Als heute früh aufgestanden um den ersten Bus zu bekommen. Die knapp 50 Minuten mit dem Bus kostete grüne Schlangeeinen ganzen Ringit pro Person und der Park ist vollkommen unkompliziert zu erreichen.
Vor dem Vergnügen steht auch hier erstmal die Bürokratie, und so musste sich jeder erstmal online registrieren, um dann den Eintrittspreis von 40RM bezahlen zu können. Nachdem der Eintrittspreis bezahlt war, konnte man das Boot mieten. Der Tipp war Goldwert, möglichst früh zu kommen, denn wir hatten keine Mühe, ein spanisches Pärchen und Gewin, ein Alleinreisenden und die 50 aus Neuseeland, welcher aber jetzt in Australien wohnt, ins Boot zu holen, und somit reduzierte sich der Preis auf 40RM pro Person.Verschwitzt Die Gäste, welchen den späteren Bus genommen hatten, hatten Mühe, das Boot komplett vollzubekommen.
Nach knapp 50 Minuten, waren alle Formalitäten erledigt und wir saßen mit Rettungswesten ausgestattet in einem kleinen Speedboot Richtung Dschungel.
Nachdem wir mit dem Bootsführer Zeit- und Treffpunkt vereinbart hatten, wurden wir zur Parkaufsicht entlassen, wo wir uns nochmal separat registrieren mussten und beim Verlassen wieder austragen sollten, so dass niemand verloren geht oder unbemerkt gefressen wird :). Soll sich ja wohl auch schon das eine oder andere Krokodil an einem Touristen gütlich getan haben, weshalb das Schwimmen im Meer nun auch strikt verboten war.
Vor den Bartschweinen wurde man allerdings nicht gewarnt, welche die Wiese vor der Parkverwaltung umpflügten und interessiert die vorbeilaufenden Touristen beobachtet. Schauen war erlaubt, näher kommen und fotografieren war auch nicht erlaubt, beim Streicheln endete allerdings die Toleranz. Ich wurde noch nie von einem Hund gebissen, dafür aber jetzt von einem Bartschwein.einsamer StrandEs war kaum 10 Uhr durch, aber die Temperaturen jetzt schon sehr tropisch und obwohl wir uns noch keine 100 Meter bewegt haben, stand mit der Schweiß schon den in Trekkingsandalen. Hier im Park gab es 10 Trails, mit verschiedenen Längen und Schwierigkeitsgraden und Vegetationsgebiete. Nachdem sich das spanische Pärchen erstmal für eine Zigarette zurückgezogen hat, sind wir mit Gewin zum ersten Trail von 3km losgezogen, welcher durch tropischen Regenwald zum Strand ging. UrwaldFür den Mittag hatten wir noch einen weiteren Trail mit 5 km und drei Vegetationszonen beschlossen. Los ging’s erst durch einen Mangrovenwald der alsbald in einen dichten Regenwald überging. Ob das dichte Blätterdach nun Fluch oder Segen ist, mag sich jeder selbst überlegen, die Blätter halten dem der Sonne leider auch den kühlenden Wind ab, so dass man nach 15 Minuten durch geschwitzt war.
Nach 40 Minuten hatten wir uns bis zum Strand durchgeschlagen als uns freudestrahlend ein russisches Pärchen entgegenkam und uns stolz Fotos von Affen zeigen, welche dort am Strand in den Bäumen sitzen es wird sonnigersollten. Ich persönlich hatte keine Affen auf den Bildern ausmachen können, hatte aber auch meine Brille nicht auf. Für Gewin gabs allerdings kein halten mehr und hatte es plötzlich recht eilig. Am Strand angekommen standen wir erstmal vor einer traumhaften Filmkulisse. Keine Menschenseele rauer Strand mit jeder Menge angespültem Totholz, eingefasst und Klippen und Bäumen und kitschiger Brandung. Nur Affen in den Bäumen hatten wir keine gesehen, dafür diverse Einsiedlerkrebse in unterschiedlichen Größen.
Gewin und Andreas zog es schon zum nächsten Trail und ich war noch damit beschäftigt Bilder des einsamen Strands zu machen.
Auf dem Rückweg kam mir dann ein weiteres spanisches Pärchen entgegen, wo sie beste Stimmung hatte und er tropfte, als wäre er grad aus der Dusche gekommen. Meinen Witz hatte sie erst gar nicht verstanden, als ich frage wo ihr den gerade geduscht habt. In der Hoffnung das sie was falsch verstanden hatte, drehte sie sich um und wollte was fragen, aber die Hälfte der Frage blieb ihr im Halse stecken, als sie ihren Freund nass tropfend hinter sich sah. Ihr Gesicht, welches sie zog war göttlich, so dass keine weitere Übersetzung des folgenden Dialogs nötig machte. Er musste sich doch irgendwie ihr gegenüber rechtfertigen, warum ihm die Suppe in Strömen runterlief, was sie überhaupt nicht verstehen konnte und bevor ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen Mangroven Waldkonnte, lies ich ihm sein Schicksal gegenüber und zog schmunzelnd von dannen.
Gewin, der glücklicher Weise nicht der Gesprächigste war, denn sein Dialekt war echt kaum zu verstehen, fing an zu erzählen, wie er so auf Neuseeland lebt, wieviel Spinnen so bei ihm täglich durch die Bude laufen und von den Koala Bären, welche häufiger mal zum kuscheln durch den Garten laufen. Ich persönlich war ganz froh, das sie die Regenwaldfauna mit ihrem Artenreichtum an Spinnen grad nicht zeigte, zumindest mir nicht zeigte.
Der zweite Trail hatte es doch echt in sich, dann es ging im Verlauf Steil bergauf und das undurchdringliche Dickicht an Regenwald und von eigenem lichteren und luftigeren Dschungel abgelöst und kühle Prise vom Meer sorgte, zumindest für ein paar Minuten für eine leichte Abkühlung. Die lichter werdenden Baumkronen ließen nun mehr Sonne durch, Mangroven Waldder Wind blies die Feuchtigkeit davon und die steigenden Temperaturen trockneten die TShirt im Nu, zumindest bis wir so weit über dem Regenwald waren wo uns keine Bäume mehr vor der Sonne Schütze und wir in der vollen Mittagssonne unseren Trail fortsetzen mussten.
Irgendwann kam ich auf die brilliante Idee, meine Regenschirm auszupacken, was aber nur etwas Erleichterung verschaffte.
Als wir das Ende des Trails erreichten, standen wir am Rand einer Klippe, von wo wir wieder einen sehr guten Ausblick hatten, dieses Mal von oben auf eine wieder einsame Bucht mit Türkisen Meer und wunderschön blauem Himmel. Über den Strand, wo weniger Totholz angeschwemmt war, schlängelte sich ein Fluss aus dem Dschungel ins Meer.ZivilisationIch hatte noch etwas hier in der kühlen Prise im Schatten der wenigen Bäume verbringen können, aber der Abholzeitpunkt kaum unaufhörlich näher und wir mussten den Rückweg antreten. Auf dem Rückweg sind mir noch die unzähligen Nepenthes Pflanzen aufgefallen, welche hier am Wegrand in voller Sonne standen. Jene Pflanze ist eine fleischfressende Kannenpflanze, welche ich mit mal mehr und auch weniger Erfolg zuhause auch versuche zu kultivieren. Hier wachsen sie wie Unkraut, bei mir zuhause eher nicht so, zumindest nicht jedes Jahr.