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Very Basic PlumpskloNach einem etwas feuchtfröhlichen Abend ging der Weg heute wieder zurück nach Khote.
Als Mera Gangwir gestern Abend wieder halbwegs wach waren, fanden wir uns wieder im Gastzimmer ein, wo ein ebenfalls müder Wirt und Sherpa am warmen Ofen saßen. Beim Betreten war unserer Sherpa gleich bemüht, die Bestellung für Abendessen und Tee aufzunehmen.
Wenig später kam dann der Cousin des Gastwirts mit Freunden zu Besuch,und eine Kanne Roxy, zu welchem wir auch eingeladen waren, kreiste in der Runde. Roxy ist ein Nepalesischer Schnapps welcher warm und aus Tassen getrunken wird, und je nach Tal und Familie etwas anders schmeckt. Anders wie im Annapurna Gebiet, war diese Version etwas milder und hatte einen moosig erdigen Geschmack, welchen ich gegenüber der Annapurna Variante Blick zurückbevorzugte. Die Sherpas spielten, wie wir damals an der Annapurna, auf dem Handy eine Art ‚Mensch Ärger Dich Nicht’, was ziemlich spannend war. Nach zwei Tassen waren wir allerdings schon wieder reif für die Falle, steckte uns immer noch der Mera La in den Knochen.
Die Verabschiedung Mountain Stripteaseder Mera Alpine Lodge war kurz, denn der Besitzer und Wirt wollte bis heute Abend auch nach Khote absteigen und seinen Bruder besuchen. Dr Abstiegt war bei wieder schönstem Wetter sehr schön, mit dem Unterschied, dass uns heute deutlich mehr Personen entgegen gekommen sind, als die Tage zuvor. In jedem Fall merkt man jetzt schon, dass langsam aber sicher die Saison auf den Mera Peak einsetzt.
Jeder de 6 Europäer wollte natürlich genau berichtet haben, wie es auf dem Mera Peak war und konnten ja genau berichten.
Je näher wir dem Tagesziel nach Khote kamen, desto mehr baumelte die Sohle meines linken Bergschuhes und als wäre es schon im Vorfeld ausgemacht gewesen, 800 Meter vor dem Etappenziel war es denn so weit, nach 15 Jahren löste sich die Sohle und baumelte nur noch an der Schuhspitze. Hätte der Schuh jetzt nichtKartoffelsuppe Mittagessen noch 15 Minuten länger durchhalten können? Jedenfalls muss der Sherpa seon Päckchen abschnallen und ich griff auf Andreas‘ Turnschuhe zurück, da der Weg für meine Trekking Sandalen noch zu hochalpin war und jetzt kurz vor dem Etappenziel noch schnell wegrutschen wäre ziemlich uncool gewesen.
Wie schon auf der Mera Alpine Lodge rümpfte man hier in der Sherpa Lodge in Khote die Nase, als wir unser weiteres Vorhaben über den Zatraw La Pass, 4100 Meter hoch, nach Lukla zu laufen. Der Besitzer der Sherpa Lodge fand da aber ganz deutliche Worte und meinte, dass Wetter wird wieder besser der Pass im Moment nicht zu bewandern ist, denn auf Grund der Schneefälle der letzen Tage, war die Nordseite unpassierbar geworden. Schon ohne Schnee meinte der Lodge Besitz, sei das ohne Seil ein Risiko, da er über 20 Meter steil abfällt. Somit werden wir uns einen Plan B überlegen müssen und werden die Agentur in Kathmandu kontaktieren
Aber erstmal lenkte uns ein anderes Schauspiel ab, denn draußen vor unserer Lodge versammelten sich plötzlich jede Menge Leute, und als wir ebenfalls neugierig näher kamen, sahen wir, dass alle um einen Korb mit einem geschlachteten Schwein standen. Wie Impressionen wir erfuhren, war es der der Metzger, welcher seit Tagen unterwegs nach Khote war, um nach drei Monaten das erste Schwein an die Bewohner zu verkaufen. Lokal dürfen die Bewohner in den Bergen keine Schweine schlachten, wurde uns mitgeteilt, sondern nur ein Metzger dürfe fertig ausgenommene Schweine verkaufen.
Das war schon interessant zu sehen, wie genau Scheiben aus der Schweinehälfte geschnitten, abgewogen und danach diskutiert wurde. Nach längerer Diskussion dann der Metzger noch einen weiteren Brocken Schwein in die Tüte der betreffenden Person warf und diese dann beruhigt von Das wars dann wohl...Dannen zog. Ich muss wohl allzu sabbernd dem Prozedere gefolgt sein, denn der Lodge Besitzer, welcher gerade dran war Scheiben abzuschneiden, fragte mich, ob ich auch was haben wollte. Ich muss gestehen, dass mir der Zahn gewaltig tropfte, aber nach fast drei Wochen vegetarischer Ernährung, wäre das Schwein eine Bombe auf mein Verdauungstrakt und ich lehnte wehmütig dankend ab, sah das Schwein schon richtig lecker aus.
Jetzt wussten wir den Grund, warum alle nun nach Khote kamen, denn alle wollten an dem Schlachtfest teilhaben.Metzger und ein Schwein Als dann das Schwein gegessen war, saßen alle um den Ofen der Sherpa Lodge und wieder kreiste eine metallene Kanne, mit warmen Roxy. Diesesmal nahm der Abend allerdings kein gutes Ende, denn die Gastfreundschaft wuchs mit jedem Becher, kaum hatte man ein Schluck genommen, füllte der nächste wieder mach. Der Climping Guide selbst schon gar nicht mehr in der Lage, an seinem Becher ohne zu verschütten zu trinken, waren wir auch schon ziemlich blau. Unser Sherpa, welcher erst gar kein Alkohol trank, hatte sich wohlweislich wissend, was an diesem Abend passiert, sich gleich aus dem Staub gemacht. Hatte aber nur den einen Fehler gemacht und suchte zur gleichen Zeit wie ich das Plumpsklo auf. Als er sich erst weigerte mit zu feiern, trug ich ihn kurzer Hand zurück zur feiernden Gesellschaft, wo von irgendwo eine Gitarre auftauchte und einer allerhand Sauflieder spielte und die Stimmung so richtig auf den Siedepunkt brachte. Andreas und ich hatten bis um 1 Uhr morgens ausgehalten und der Rest, inklusive Sherpa, noch bis 2 Uhr gefeiert. Vollkommen abgefüllt sind wir in den Kojen verschwunden und hatten nichts desto trotz einen schönen Abend.Roxy Party