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Ausblick beim AustretenDer Gipfel muss auf Grund des Wetters und gesundheitlicher Einschränkungen leider ausfallen.
Nachdem wir circa eineinhalb Stunden mehr oder weniger gut oder gar tief in unseren Schlafsäcken geschlafen hatten, kam unser Climbig Guide mit dem Abendessen, einer Schale Nudelsuppe, und der Aussage zu uns ans Zelt, dass auf Grund der Witterung David, Andreas, Everest (v.l.n.r) der Gipfel gesperrt sei. Der Schneefall muss die letzte Stunde nochmal richtig stark gewesen sein, denn die Seiten unseres Zeltes hingen schwer und bewegten sich kaum im Wind, welcher gerade außen einsetzte. Andreas, dessen Kopfschmerzen wieder langsam stärker wurden, teilte die Entscheidung des Guides, da er weder die Kraft noch fit genug gewesen wäre den Gipfel heil zu erreichen.
Bei der weiteren Aussage des Guides, das wir aber trotzdem den Aufstieg zum Gipfel versuchen könne, zögerte Ich selbst erst ein wenig, entschied mich aber dann auch nach kurzer Rechnung Frühstück, yeah rice pudding dagegen. Rechnerisch befanden wir uns bei 6000 Meter, der Aufstieg 500 Meter höher, hätte 5 Stunden gedauert, dann wieder Abstieg zum HighCamp weitere 3 Stunden, kurzer Tee oder Frühstück und dann wieder zurück nach Khare, 1100 Meter und weitere 4 Studnen, in Summe ca 12 Stunden und dass hatte ich mir selbst dann auch nicht mehr zugetraut.
Der Guide verschwand tendenziell ehr zufrieden, wünschte uns eine gute Nacht und klopfte den Schnee von unserem Zelt, was er besser hätte lassen sollen. Zum einen Rieselte nun im er wenn ein Windstoß am Zelt wackelte, der Reif auf uns nieder und zum Gletscher, WC, Zelt (v.l.n.r)anderen würde es im Zelt jetzt deutlich kälter. Im Laufe der Nacht sanken die Temperaturen im eisigen Wind auf knapp -30 Grad und an Schlaf war nicht mehr zu denken. Die Schlafsäcke, deren Komfortbereich wir vor -18 Grad verlassen hatten und sich jetzt im Extrembereich befanden, hatten Mühe das bisschen Wärme, welches der ruhende Körper produzierte, zusammenzuhalten.
Ein Schlafsack schützt zwar vor Kälte, aber nicht vor der Tatsache, dass die die Natur auch Abstieg nach Kharenachts ihren Tribut zollt. Somit muss man zwangsläufig auch bei minus Temperaturen nachts raus. Mit klammen Fingern versucht man nun den gefrorenen Reisverschluss Des Schlafsackes zu öffnen, und quält sich ins Vorzeit, wo die Überschuhe standen. Die Mühe den Innenschuh anzuziehen hatte ich mir erst gar nicht gemacht, hätte einfach nur zu viel Zeit gekostet wo man weiter ausgekühlt wäre.
Also stand man vor dem Zelt, im eisigen Wind, mit viel zu großen Schuhe und hielt etwas viel zu kleines in die eisige Nacht und musste auch drauf achten, dass der eisige Wind in die richtige Richtung blies. Aber die Aussicht dabei war einfach klasse, denn inzwischen waren weder Wolken noch Nebel oder irgend ein anderer Partikel an Feuchtigkeit in der Luft, somit war die Nacht glasklar, so dass nicht mal der Vollmond, welcher sich im Weiß der Gletscher EisBerge spiegelte, irgendwelche der Milliarden von Sternen am Himmel etwas anhaben konnte.
In meinem Leben habe ich noch nie so viele Sterne gesehen und in Kombination mit dem hell erleuchteten Berggipfel der Berge im Umkreis ein Anblick den ich so schnell nicht wieder vergessen werde.
Gletscher Impressionen Nachdem man wieder aus den Überschuhen geschlüpft und in den Schlafsack gekrochen war, hatte es der Schlafsack anfangs wieder leichter die Wärme zu halten, welche der Körper noch produzierte, aber schon kurze Zeit später schlotterte man wieder trotz 10 Schichten an Kleidung. Nicht nur wegen der Kälte Sonden auch wegen der Höhe war an Schlaf nicht zu denken, denn im wenn man am einnicken war, wachte man kurze Zeit später mit Schnappatmung auf, wobei man immer das Gefühl hatte ersticken zu müssen.
Somit war ich ganz froh, als diese Torture aus urinieren und Schnappatmung David und Rockfacedurch die ersten Sonnenstrahlen unterbrochen wurde und kurze Zeit später der Guide den Kopf ins vollkommen vereiste Zelt steckte und uns eine Tasse Tee reichte.
Kaum war die Tasse Tee leer, drängte unser Guide die Schuhe anzuziehen, die Steigeisen anzulegen, um dann mit ihm noch vor dem Frühstück 100 Meter höher zu laufen, um den besten Aublick auf die 8000er werfen zu können. Der tiefe Schnee knirschte vor Kälte und nach quälenden 20 Minuten waren wir auf einer kleinen Anhöhe, von wo aus wie einen tollen Blick auf die Dächer unsere Welt haben konnten, die versammelte Entourage aus Everest, Lhotse, Nuptse, Makalu, Cho Oyu, Ama Dablam, Kantchenchönga, Manaslu, ... strahlten im ersten Licht das Tages um die Wette.
Schnee fest wieder wegAlle waren zum Greifen nahe, und selbst von der anderen Seite sah der Everest als der unscheinbarste der ganzen Berge aus und der Gipfel so einfach zu erreichen. Nach weiteren 15 Minuten wartete neben unserem Frühstück, Reispudding, auch ein völlig verschlafener Sherpa auf uns, im erstaunlich warmen Küchenzelt. An ihm ist diese eisige Nacht überhaupt nicht spurlos vorüber gegangen, und er erzählte uns, dass es auch bei Ihnen im Küchenzelt wohl richtig kalt gewesen sein muss.
Nachdem Frühstück sind wir dann zügig Für eine gesunde Rückkehr wieder angestiegen, und beim Abstieg kamen mir das erste Mal Zweifel, ob die gestrige Entscheidung richtig gewesen war, den der Abstieg ging spielend, gerade zu einfach, im Gegensatz zu gestern Nachmittag. So erreichten wir das Ende des Gletschers in knapp drei Stunden, wo wir dann diese Expeditionsschuhe Schlafsack trocknenwieder ablegten und die tiefgefroren Bergschuhe wieder anlegen konnten. Ich hatte das gar nicht mitbekommen, die unsere Bergschuhe wurden nämlich in einer Tüte unter einem Felsen geparkt. Die letzte Stunde dann in den normalen Schuhen nach Khare waren dann anstrengender als gedacht, und somit machte sich die Müdigkeit es immer schwieriger sich zu konzentrieren und die Schritte wurden zumnehmend unsicherer. Aber bevor ich vollkommen beim Laufen eingeschlafen wäre sind wir dann endlich wieder in de Hütte angekommen und haben uns dann erstmal ins Zimmer zurückgezogen und etwas unter den warmen Decken geschlafen.