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Das Taxi brachte uns von unserem Strandparadis direkt zum Flughafen Margao, von wo aus die nächste Station Bombay angeflogen werden sollte.
Wir mussten uns für einen Flug entscheiden, da die Bahnverbindung Goa nach Bombay total beliebt ist und daher nur Plätze auf einer Warteliste zur Verfügung stehen. Von den Nachtbussen wurde uns abgeraten, besonders scharf wäre ich eh nicht drauf gewesen minimum 20 Stunden im Bus zu sein, wo die Ankunftszeit eher ungewiss ist. Und der Gedanke an Bremshügel, hat mich wie von selbst die URL der Airline öffnen lassen. Da Flüge innerhalb Indien ebenso wenig kosten wie die Züge, haben wir uns im Internet zwei Flugtickets nach Bombay gebucht, 25 Euro exklusive steuern, da kann man nicht meckern, der Gesamtpreis für zwei Tickets lag dann bei knapp 90 Euro. Alles besser als die Bremshügel auf der Autobahn...
Auf der Fahrt nach Margao im unklimatisierten Taxi, ja die 50 Cent Aufpreis für ein klimatisiertes Taxi haben wir uns gespart, war kurzweilig, baufällige Ruinen in den Menschen lebten, lösten schön bewaldete Täler ab und zwischendrin schlängelte sich gelegentlich idyllisch ein Bahngleis durch das Bild. Irgendwo mitten auf einer kerzengeraden Strasse legte der Taxifahrer eine Vollbremsung hin und brachte sein Taxi 60 Meter im Blickfeld einer Polizeistreife zum Stehen. Hastig zog er sich ein weisses Hemd an und schnallte sich an, legte den ersten Gang ein und fuhr weiter als sei nix gewesen. An der Polizeistreife vorbei, welche die Aktion auch beobachtet haben aber nicht Eingriffen, erklärte er uns, das Taxifahrer ein weisses Hemd tragen müssen, um die Fahrer als lizensierte Fahrer erkennen zu können. Incredible India.
Der Flughafen wäre als solches mal wieder nicht zu erkennen gewesen, wäre es nicht auf den Strassenschildern gestanden. Er ist ein Teil des militärischen Sperrgebiets und teilt sich die Landebahn mit der indischen Luftwaffe. Aus Erzählungen hatten wir erfahren, das dort die Sicherheitsbedingungen sehr streng sind und es war tatsächlich so, dass bei Ankunft am Terminal 10 Sicherheitsbeamte standen, welche die Tickets kontrollieren. Da wir nur ein unausgedrucktes E-Tickets hatten, zeigte ich dem wichtig aussehenden Sicherheitsbeamten die Ticketemail auf meinem Nokiahandy. Der war damit total überfordert, musste mein Handy in die Hand nehmen und hätte es beinahe runter geschmissen. Dann wollte er das Ticket lesen und wischte auf dem Display rum und war knapp dran das Ticket zu löschen. Als ich dann die Geduld verlor und ihn auf bayrisch anschnautzte, kamen wir auch so rein.
Drinnen angekommen herrschte für europäische Verhältnisse das totale Chaos. Die Checkin Halle war schlauchförmig rechts waren die CheckIn Schalter links Röntgengeräte für das Gepäck, was aufgegeben wurde.CheckIn Schalter
Die Prozedur war nun folgende, man geht nach links rein und lässt sein Gepäck durchleuchten. Wenn alles okay ist, bekommt das Gepäck ein Band rum, Security Check passed. Dann nimmt man das Gepäck wieder an sich und läuft zum Checkin Schalter und gibt sein Gepäck auf. Zwischen Röntgen und Checkin, wäre man durchaus in der Lage gewesen noch was ins Gepäck zu stecken.
Der Gang zum Sicherheitsbereich hat echt den Vogel abgeschossen. An der Tür zum Sicherheitsbereich stand eine total gelangweilte Soldatin, welche die Tickets überprüfte. Neben den Metalldetektoren stand der Röntgenapparat fürs Handgepäck davor eine Traube Menschen und fürchterliches Geschnatter. Jeder stopfte sein Gepäck vorne in den Durchleuchter rein und hinten ist das alles wieder zusammen ein eine Schütte gefallen, wo jeder sein Zeug wieder rausholte.
Irgendwo griff sich aber dann doch eine Sicherheitsbeamtin Andreas' Rucksack und bat ihn freundlich diesen zu öffnen, dann suchte sie drin rum. Da sie wohl was spezielles gesucht aber nicht gefunden hatte, meinte sie, da sei irgendwo Metall,Gepäcktransport also zeigte er sein Armband im Seitenfach her, was die Beamtin aber nicht beruhigte. Ich fragte welche Form das war. Die Beamtin meinte daraufhin irgendwie länglich und dann fiel Andy ein, das sein Steckbesteck noch im Handgepäck war. Zufrieden nahm Sie das ansich und begutachtete es und war sich aber nicht sicher was es sein sollte und lies es sich zeigen, danach war alles okay.
Der Wartebereich war mit Ventilatoren ausgestattet welche in alle Himmelsrichtungen die Luft verwirbelten und so, auch ohne Aircondition, eine angenehme Kühle erzeugten.
Über der Türe zum Rollfeld war die Anzeige, wo unser Flug mit Boardingtime und Flugziel angezeigt wurde. Der Bereich füllte sich zusehends mit sovielen Leuten, die unmöglich in einer Maschine Platz haben können. Gateway in MargaoKurz vor unserer Boardingtime, wurde plötzlich auf der Anzeige ein Flug nach Bangalore zum Boarding aufgerufen, der später fliegen sollte, als unser Flug. Etwas verwirrt darüber, ob das nicht ein Anzeigefehler sei fragten wir uns durch und erfuhren, das erst der Flug nach Bangalore abgefertigt wird und dann unserer. Na gut. Das eigentliche Boarding ging recht zügig von statten und so standen wir, nachdem uns ein Bus über das Rollfeld gefahren hatte, vor dem Flugzeug und machten fleissig Bilder von allem. Schnell stand aber dann eine Securitydame vor uns und verweigerte das Ablichten der Maschine und des Flughafenareals, naja egal, ich hatte eh schon genug Bilder.
Wenn ja irgendwie alles in Indien chaotisch zu sein scheint, im Flugzeug war alles ruhig und schnell verstaut, jeder sass auf seinem Platz und somit dauerte das Boarding keine 10 Minuten. SpiceJetAber dennoch mit 45 Minuten Verspätung sind wir dann in Richtung Bombay aufgebrochen. Der Flug dauerte genauso lange wie die Verspätung lang war und so war das Flugpersonal mit dem Landeanflug auf Bombay gerade mit dem ausgeben der Getränke fertig geworden. Die Plastikbecher und sonstiger Müll, welchen die Flugbegleiter nicht mehr einsammeln konnten, wurde nach indischer Manier ins Flugzeug geworfen. Aus dem Fenster ging ja na nicht.
Der Landeanflug war insofern interessant, da die Slums genau in der Einflugschneise des Flughafen lagen und man das Gebiet von oben überblicken konnte. Da waren die Slums und angrenzend daran die Hochhäuser der Reichen.
Das ist auch sowas, woran ich mich in Indien wahrscheinlich nie gewöhnen werde, die extremen Gegensätze zwischen arm und reich. An der Strasse Edelboutiquen und vor dem Laden verhungern quasi die Leute Dreck oder suchen in den Abfällen nach essen.