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Ab dem heutigen lassen wir die Baumgrenze bei 4000 Meter hinter uns und nur noch kleinere Büsche säumen den Wegrand. Weiter dem Ziel entgegenDafür rücken die 5000er immer näher. Bei dieser atemberaubenden Kulisse gleich das Trinken vergessen und vorhin die Quittung kassiert.
Nachdem morgendlichen Ritual des aus dem Bett schälen, frühstücken, Sachen packen und in kalter Luft loslaufen, kam auch nach wenigen Minuten kam schon die Sonne über die Berge und mit den ersten Strahlen auch die Aussicht auf die perfekte Bergkulisse mit etlichen, leider nur leicht beschneiten Gipfeln. Durch eine Gletschrinne, wo der Gletscher sich nach der letzten Eiszeit immer weiter In Gebirge zurückzog und uns armen Wanderer ein Geröllfeld hinterlassen hatte, liefen wir weiter nach Thagnak, welches 700m höher liegt als Kothe gestern.Idylle am WegrandDer Weg war heute einfach nur traumhaft, strahlend blauer Himmel, keine Wolken, totale Ruhe, bis auf den tosenden Gletschfluss und ein moderater Anstieg. Letzteres war fast schon wieder ein Nachteil, in der breiten Rinne zog ein kalter Wind aus dem Tal nach oben, der ein Laufen ohne langärmeliges fast unangenehm macht, da der Körper heute nicht so viel Energie wie die letzten Tage verbrennen musste.
Kurz vor Thagnak war am Weg noch ein Kloster, oder mehr eine heilige Felsstätte um welche man ein Dach und Mauern gebaut hatte. Mönche waren keine da, aber die Türe offen so bugsierte unser Porter uns ins innere. Dort war trotz der niedrigen Temperaturen die Stimmung. Irgendwie warm und lud zur Rast Romantikund zum Spenden. Die Rast tat mir ganz gut, denn in der letzten halben Stunde setzten bei mir leichte aber hämmernde Kopfschmerzen ein und die kurze Rast beruhigenden den Puls und ebenfalls die Schmerzen.
Nachdem wir uns nach der Spende von 200 Rupien im Gästebuch verewigt hatten sind wir weiter gezogen.
Als wir mit den üblichen zwei Stunden vor dem Zeitplan Thagnak erreichten, setzten bei mir, nachdem wir in der Oxygen Lodge in Thagnak erstmal den Hintereingang genommen hatten, was den Wirt absolut irritierte, Mittagspauseund eine Kartoffelsuppe bestellt hatten, stechende Kopfschmerzen ein, die ich noch allzugut vom Annapurna Trail kannte. Dort machte ich die Erfahrung, dass nach eine gewissen Höhe stechende Kopfschmerzen einsetzten und wenn man ein paar Meter tiefer ging, diese sofort wieder verschwanden.
Also nahm ich meine Kartoffelsuppe und ging aus der Lodge ein paar Meter tiefer und genoss die Suppe ohne weitere Beschwerden.
Erst versuchte ich über zwei Stunden der Lodge mit auf und ab laufen näher zu kommen, was mir nicht gelang. Irgendwann fragte mit der Kleines KlosterWirt warum ich nich wieder rein kommen würde. Also erzählte ich im die Geschichte und er meinte wir sollen die Lodge überhöhen und zeigte auf einen Weg den Berg rauf. Etwas skeptisch versuchten wir’s und tatsächlich 100m über der Lodge waren die Kopfschmerzen plötzlich weg. Nach der Rückkehr in die Lodge waren sie allerdings wieder da und ich ging ins Bett wo sich mein Zustand er verschlechterte.
Zum Abendessen Oxygen Lodge überhöhtzog mich Andreas zurück in den Speiseraum, wo ich trotz heißem Ofen schlotternden und kreidebleich saß. Der Wirt schaute sich meine Fingernägel an, die eigentlich wie immer aussahen, und meinte ich solle schleunigst was trinken ich sei dehydriert. Obwohl ich kein Durstgefühl hatte, ließ ich mir ein Medium Pot mit Wasser für 800 Rupien kommen. Nach drei Tassen ging’s mir deutlich besser und das Leben kehrte wieder zurück.
Andreas meinte mal gehört zu haben, das durch die Höhenanpassung der Körper vermehrt Urin produzierte, was irgendwie stimmte, denn ich war heute schon ungemein oft austreten. Naja wenn der Verlust nicht ausgeglichen wird ....