- Zurück zum Post
- Post lesen
Frostiger MorgenHeute ist ein weiterer Tag um den Körper an die inzwischen doch, für Europäer, unübliche Höhe von 5000 Meter zu gewöhnen und ihn auch gleichzeitig auf die kommenden Tage vorzubereiten.
Gestern nach Ankunft setzte Schneefall ein, der auch rasch Schön weiß gewordenalles unter einer Schneedecke versinken ließ. Als wir dann gegen 21 Uhr uns nur widerwillig vom warmen Ofen losreißen und ins kalte Zimmer gingen, hatte der Schneefall nachgelassen, aber immerhin eine 5 cm Schneedecke hinterlassen. Ich hoffe nur, dass das Wetter in den nächsten Tagen wieder zur Stabilität der letzten Tage übergeht, sonst wird der weitere Aufstieg ein echtes Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Nach den ganzen Mühen der letzten Tage wäre das dann wirklich doof. Schauen wir mal wie das Wetter wird, denn keiner hier ist in der Lage oder will eine Aussage für die nächsten Tage treffen.Skeptischer Blick
Die Nacht war kalt und auch trotz der zwei Decken, welche pro Stück pro Nacht 500 Rupien kosten, war an ein gemütlichen schlafen nicht zu denken, entweder zog es irgendwo kalt unter die Bettdecke, Mund/Nase war trocken, Nase verstopft oder man musste aufs WC. Des weiteren hat der Körper sich noch nicht an die Höhe und den niedrigeren Sauerstoffanteil in der Luft gewöhnt, denn immer wenn man am einschlafen war und der Körper die Atemfrequenz drosselte, war man 20 Sekunden später wieder wach, weil man das Gefühl hatte zu ersticken.
500 Meter höherIrgendwann war endlich die Nacht zu Ende und als die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer fielen, klingelte auch der Wecker. Dennoch war das Aufstehen eher mühsam, da alles im Zimmer feucht und kalt war und keiner so rechte Lust hatte in die ebenfalls klammen Sachen zu schlüpfen.
Nachdem Frühstück brachen wir bei bestem Wetter und jeder Menge Schnee auf, um eine kleine Anhöhe von 500 Meter zu erreichen. Einfach war der Anstieg nicht, denn der Schnee war ziemlich rutschig und so wurde kurz nach dem Frühstück alle Kraft benötigt um oben anzukommen. Von dort hatten wir aber einen schönen Ausblick in den Talkessel, wo sich vor Urzeiten mal diverse Gletscher trafen und zusammen ins Tal zu fließen. Fully equipped für morgen
Nachdem wir wieder zurück waren und wir uns halbwegs erholt hatten, wurden wir mit Schuhen und Gurtzeug ausgerüstet um den morgigen Anstieg über den Gletscher schaffen zu können. Auf diese Erfahrung hätte ich aber liebend gerne verzichtet, sofern die Handschuhe noch neu waren, waren es die Schuhe nicht, ganz und gar nicht. So wurde schon die Anprobe zum echten Kampf gegen den Brechreiz. Ich will mir da jetzt erst gar nicht die nächsten Tage vorstellen, wenn ich die Schuhe abends ausziehen muss.
Nachdem wir nun richtig ausgerüstet sind kann es dann morgen ins extreme übergehen.
Daumen drücken und wünscht uns viel Glück auf dass wir wieder gesund und wohlbehalten zurückkehren.Friedlicher Sonnenuntergang